Ernst Bodner

Ernst Bodner, am 31. 10. 1933 in Innsbruck (Tirol) geboren, studierte in Innsbruck und Würzburg. Seit 1979 Universitätsprofessor in Innsbruck, war er von 1979 - 1998 Vorstand der II. Universitätsklinik für Chirurgie, von 1998 bis 2002 Leiter der Klinischen Abteilung für Allgemeine Chirurgie. Ernst Bodner kann auf ein breites wissenschaftliches Werk hinweisen, das nicht nur den gesamten Bereich der gastroenterologischen Chirurgie betrifft, sondern auch in die medizinische Grundlagenforschung hinein reicht. Schon während seiner 2 1/2-jährigen Ausbildungszeit am Pathologisch-Anatomischen Institut der Universität Innsbruck (1959-1961) entstanden die ersten drei wissenschaftlichen Publikationen über morphologische Fragestellungen. Nach Beendigung der chirurgischen Grundausbildung, während der vor allem Arbeiten aus dem Gebiet der Gefäßchirurgie veröffentlicht wurden, wandte sich Ernst Bodner schwerpunktmäßig der Eingeweidechirurgie zu und führte eine Reihe von damals neuen operativen Methoden auf dem Gebiet der Gallenwegs- und der Pankreaschirurgie an der Innsbrucker Klinik ein.

Er habilitierte sich mit einer Arbeit über die intraoperative Feinnadelbiopsie und Zytodiagnostik von Pankreastumoren, einer Methode, an deren Entwicklung zur gleichen Zeit auch in Skandinavien gearbeitet wurde, die sonst aber weltweit noch unbekannt war. Parallel dazu entwickelte Ernst Bodner das operative Verfahren der Pankreaskopfresektion zu einer onkologiegerechten Standardmethode weiter, beschrieb dieses Verfahren in der modernsten deutschsprachigen Operationslehre (G. Thieme Verlag, Stuttgart) und zählt zu den international bekanntesten und erfahrensten Chirurgen auf diesem Gebiet.

Internationales Ansehen gewann Ernst Bodner auch als Pionier der Ultraschall-Anwendung für spezifisch chirurgische Fragestellungen. Er und seine Mitarbeiter wurden über viele Jahre als Experten auf diesem Gebiet zu zahlreichen Gastvorträgen eingeladen. Das in den 80er Jahren noch bevorzugte Verfahren der Peritoneallavage zum Nachweis einer intraabdominellen Blutung bei stumpfen Bauchverletzungen ist durch die Initiativen von Ernst Bodner zugunsten des Einsatzes der viel einfacheren sonographischen Blutungskontrolle ersetzt worden. Mit der Einführung der intraoperativen Strahlentherapie beim Pankreaskarzinom wurde auf einem weiteren Gebiet eine weltweit anerkannte Vorrangstellung erreicht.  Durch die verschiedenen ehrenvollen Funktionen in einer Reihe von international bedeutsamen Organisationen ist belegt, dass Ernst Bodner weit über die Grenzen des eigenen Landes hinaus als eine der führenden Persönlichkeiten der österreichischen Chirurgie anerkannt ist.

Mit den Schülern der bis September 1998 relativ kleinen Chirurgischen Abteilung von Ernst Bodner wurden zahlreiche Primariatsposten quer durch ganz Österreich - Bregenz [Szinic], Bludenz [Schwab], St. Johann i.T. [Ladurner †], Zell a. See [Pointner], BHB Salzburg [Schwammberger], Linz [Aufschnaiter], Wilhelminenspital Wien [Glaser] - besetzt, was die überregionale hohe Anerkennung der „Schule Bodner“ beweist.